KARDIOLOGIE
GESAMTES LEISTUNGSSPEKTRUM
BLUTUNTERSUCHUNG
Für die meisten Blutuntersuchungen wird ein wenig Blut vom Arm in kleine Röhrchen abgenommen. Diese werden dann zur Untersuchung in ein Spezial-Labor geschickt. Die Zusammensetzung des Blutes spiegelt den Gesundheitzustandes des Körpers und seiner Organe wider. Anhand spezieller Laborwerte können Rückschlüsse auf eventuelle Störungen einzelner Organen gezogen werden. Einige Blutwerte (z.B. Blutzucker, Gerinnungswert (Quick / INR) können auch durch Punktion des Fingers mit Hilfe eines kleinen Messgerätes innerhalb weniger Minuten bestimmt werden.
CARDIO-CHECK-UP
Der Cardio-Check-Up dient zur Rundum-Untersuchung des Herz-Kreislaufsystems. Er soll Krankheitsprozesse aufdecken, noch bevor diese Beschwerden verursachen. Dadurch können wir gezielt gegen diese vorgehen und Erkrankungen, wie zum Beispiel einen Herzinfarkt, vermeiden. Beim Cardio-Check-Up werden nach dem Erstgespräch beim Arzt eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt: eine körperliche Untersuchung, sowie Blutentnahme, Ruhe-EKG, Spirometrie, Belastungs-EKG, Echokardiografie, Carotis-Doppler und gegebenenfalls auch ein Cardio-CT. Da die Ausführung der Untersuchungen und die Auswertung der Ergebnisse etwas Zeit in Anspruch nimmt, kann es sein, dass Sie gebeten werden an verschiedenen Tagen die Herzspezialisten aufzusuchen.
EKG
Während das Herz schlägt werden kontinuierlich elektrische Impulse zur Steuerung der Herzaktion erzeugt. Diese Ströme lassen sich an der Hautoberfläche nachweisen. Mit Hilfe von kleinen Elektroden, die im Brustbereich, an Armen und Beinen aufgebracht werden, kann das EKG-Gerät diese Ströme ableiten und in Form einer Kurve (Elektrokardiogramm) darstellen. Weicht diese Kurve von den Normwerten ab, so kann dies ein Hinweis auf unterschiedliche Krankheitsprozesse sein. Im EKG können beispielsweise Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen, ein zu großer oder verdickter Herzmuskel, oder gar Entzündungsprozesse sichtbar werden. Ein Elektrokardiogramm kann in unterschiedlicher Art und Weise aufgezeichnet werden – in Ruhe, unter Belastung und über einen längeren Zeitraum (24- oder 48-Stunden-EKG).
RUHE-EKG
Beim Ruhe-EKG wird ein EKG im Liegen und ohne körperliche Anstrengung über mehrere Minuten aufgezeichnet.
LANGZEIT-EKG
Das Langzeit-EKG zeichnet die Herzströme über einen längeren Zeitraum auf, meist 24 oder 48 Stunden. Dafür werden die Elektroden an der Brust mit einem kleinen Gerät verbunden, welches der Patient in einer Tasche immer bei sich trägt. Auf diese Weise kann das Herz in alltäglichen Belastungssituationen beurteilt werden. Außerdem ist es möglich Herzrhythmusstörungen, die vielleicht nur kurzfristig im Laufe eines Tages auftreten und unvorhersehbar sind, aufzuspüren.
LANGZEIT-BLUTDRUCKMESSUNG
Bei einer Langzeitblutdruckmessung werden die Blutdruckwerte mit einer speziellen Manschette, die an ein kleines Gerät gekoppelt ist, über 24 Stunden automatisch gemessen und gespeichert. Diese Methode ermöglicht die Erstellung eines Blutdruckprofils über Tag und Nacht und ist hilfreich bei der Einschätzung ob eine Therapie notwendig ist.
ECHOKARDIOGRAFIE
Eine Echokardiografie ist nichts anderes als eine Ultraschalluntersuchung, bei der man die Strukturen und die Bewegung des Herzens beurteilen kann. Je nach Lage des Schallkopfes kann der Arzt die Funktion verschiedener Anteile betrachten und die unterschiedlichsten Messwerte ermitteln. Die Echokardiographie zeigt Bewegungsstörungen der Herzwand, lässt eine recht genaue Beurteilung der Pumpleistung zu und kann insbesondere Veränderungen am Klappenapparat sehr zuverlässig diagnostizieren.
CAROTIS-DOPPLER
Der Carotis-Doppler ist eine Ultraschalluntersuchung beider Halsschlagadern. Bei diesem Verfahren können die Gefäße und ihre Blutflüsse genau beurteilt werden. So können Verengungen in diesem Bereich, zum Beispiel durch Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose), sehr früh erkannt werden. Das ist sehr wichtig, da Verkalkungen der Halsschlagadern zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff oder auch zu einem Schlaganfall führen können. Daher ist es entscheident Risikopatienten noch vor dem Auftreten erster Beschwerden ermittlen zu können. Der Arzt kann dies mit Hilfe eines Carotis-Dopplers sehr schnell und präzise.
CARDIO-CT
Das CT (Computertomogramm) ist eine Untersuchung, bei der eine große Spirale in kurzer Zeit um den Patienten herumfährt. Dabei werden Kontrastmittel und Röngtenstrahlen verwendet, um das Herz in Schnittbildern darzustellten. Aus den Bildern der unterschiedlichen Schnittebenenen kann das Herz dann wieder in 3D rekonstruiert werden, so dass ein sehr genaues Bild der Herzstrukturen entsteht. Besonders kleine Veränderungen an den Herzkranzgefäßen, können schon sehr früh entdeckt werden. Das von uns verwendete Gerät gehört zu den modernsten seiner Art und kommt mit einer äußerst geringen Strahlenbelastung aus. Zudem verfügt es über eine sehr hohe Auflösung, da es insgesamt 320 Einzelschnitte in weniger als einer Sekunde macht. Das Cardio-CT selbst findet in den Räumlichkeiten unseres Kooperationspartners statt, die Terminvergabe erfolgt über die Herzspezialisten.
HERZKATHETERUNTERSUCHUNG
Neben dem CT bietet die Herzkatheteruntersuchung eine der genausten Möglichkeiten die Herzkranzgefäße zu beurteilen. Dafür wird unter lokaler Betäubung ein kleiner Draht über das Gefäß am Arm bis ans Herz zu den Kranzgefäßen vorgeschoben. Anschließend wird über den Draht Kontrastmittel direkt in das Kranzgefäß gegeben, und mit Hilfe von Röntgenstrahlen ein bewegtes Bild gemacht. Dadurch können Einengungen der Gefäße gut sichtbar gemacht werden. Die Strahlenbelastung beim Herzkatheter ist etwas höher als die eines Cardio-CTs. Jedoch hat die Untersuchung den Vorteil, dass die Engstellen, wenn möglich, direkt behoben werden können. Dies erfolgt über eine PTCA oder Stent-Implantation. Die Herzkatheteruntersuchung erfolgt in den Räumlichkeiten unseres Kooperationspartners. Nach der Untersuchung muss der Patient eine Nacht im Krankenhaus zur Beobachtung verbringen. Am nächsten Morgen kann er dann entlassen werden.
PTCA UND STENT-IMPLANTATION
Während einer Herzkatheteruntersuchung besteht die Möglichkeit eventuelle Engstellen in den Herzkrangefäßen zu beheben. Dafür wird über den Draht, der vom Armgefäß bis ans Herz führt, ein kleiner Ballon bis in das Kranzgefäß vorgeschoben. Ist dieser genau an der Engstelle angekommen, so kann er mit Druck aufgedehnt werden, und so die Engstellen aufweiten. Dieses Verfahren wird als PTCA (Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie) bezeichnet. Eine andere Möglichkeit ist die Stent-Implantation. Dafür wird statt dem Ballon eine kleine zusammengefaltete Metallschiene (Stent) bis zur Einengung vorgeschoben. Diese wird ebenfalls mit Druck aufgedehnt und hält als Schiene das Gefäß aktiv offen. Nach diesen Interventionen bleibt der Patient eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus. Bei einigen Gefäßverkalkungen ist eine kardiologische Intervention nicht möglich, zum Beispiel wenn es sehr viele Engstellen sind, oder sich ein Stent nach einigen Jahren erneut verschlossen hat. Für diese Fälle bietet unsere Herzchirurgie eine Bypass-Operation an.